4. Etappe 25. – 26. Juli
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4 . S o m m e r w e r k s t a t t i n T o s t e r g l o p e
Nun arbeiten wir bei Heimanns am Eck, in Tosterglope direkt an der Straße auf das Dorffest hin.
Die Kirchenbänke, die wir aus dem Staub einer Scheune geholt haben, sollen zu Ideenbänken werden um im Kino des Dorffestes als Sitzplätze zu dienen. Nein, wir sitzen nicht auf unseren/euren Ideen, wir fangen schon damit an. Denn beim Vorschreiben und Nachritzen kommen mehr Ideen und mehr Zusammenhänge, mehr Assoziationen. Tätigsein verbindet und schafft Gespräche. Tun/nicht-tun schafft Wirksamkeit.
Viele kommen und helfen und plaudern. Sag mal, wie weit ist das denn jetzt mit dem Gemeinschaftshaus? Besuch von außerhalb thematisiert gesellschaftliche Orientierung gegenüber Marktorientierung von Kunst. Besuch von innerhalb thematisiert Jäger und Sammler und bekommt einen von-Haus-zu-Haus-Schablonendruck auf die Hochsitzkabine. Haben diese Fragen etwas mit dem Dorfprojekt hier zu tun?
Eine Kinotafel malen. Zwei Ideenbriefkästen handwerklich spitzenmäßig und im Design überzeugend, auch hier: form follows function. Eine blaue Motorhaube wird mit Gummihammerschlägen zu einer “Tischdecke” getreiben und ziert nun einen runden Tisch im Freien. Ein Hochsitz sucht nach den Milchkühen im Dorf für den Milchcafe oder eine Milchbar. Alte Luftaufnahmen werden studiert und zeigen wie sich die Gemeinde in 50 Jahren verändert hat. An der Bushaltestelle “Lütt Hamborg” wird ein altes vom Vater gezimmertes Kaufmannsladenregal zu einer “Nimm und Bring Box”. Also nicht nur Bücher oder Marmeladen, auch CDs und was einem einfällt, laden dazu ein Überschüsse weiter zu geben und sich über Dinge mit anderen auszutauschen.
Lauter Verwicklungen und Verknotungen: aus dem Modell des Olympiastadions von Shanghai, das als Teil der “Stadt der Katzen” auch in der Hafen City stand, wird nun ein Geben-und-Nehmen-Stand für Heimanns Eck. Beim Aufwickeln der Schläuche, die ursprünglich Teil eines schlauchförmigen Erdkilometers waren, klingelt ein Handy in der Tasche. Alle suchen nach ihrem Telefon, da ertönt der klärende Ruf: Das ist meins! So kommt der Stand mit Marmeladen und Gelee in Tosterglope zu seinem Titel “Meins & Deins” mit einem ganz verwickelt gemalten ‘&’- Zeichen.
Schöner Morgen mit Vollmond über dem Dorf. Man sollte abends nicht noch am Computer sitzen um die Tagesereignisse einzupflegen, damit man früh auf sein kann um so etwas zu erleben. Dann Johannisbeeren gepflückt, überall ins Essen hineingenommen, lecker scharf mit Tamarinde auf Schafskäse (orange Färbung des weißen Käses mit rotem Johannisbeerton) – reine Malerei!
Gemeinsame Dorfmusik probieren wir im kammermusikalischen Stil mit Steffi am Cello, unplugged und mit plattdeutschen Textenden sowie eigenen Liedern von Peter. Peter und André sind deswegen aus Ventschau zum Dorffest nach Tosterglope gekommen. (Sie suchen übrigens noch einen Bassisten oder einen Gitarristen).
Gedanken zum Staub in den Scheunen, wo Gegenstände ruhen, wo gebaut wird, wo gemäht wird, wo etwas bewegt wird, es entsteht immer Staub. Welcher Staub entsteht durch unserer Bewegungen in der Gemeinde? Ist alles vergeblich, wirbeln wir bloß Staub auf und nichts bleibt als ein bisschen Staub. Piet meint, das Modell der Entropie sei vielleicht besser mit diesem Staub hier zu veranschaulichen als mit Sand. Vergehen und Unendlichkeit, Verflüchtigung, Auflösung, Goldstaub.